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1.7.2002

 

 

2002/5
    Eigenwasservorsorgung vor dem Aus?
 

Seit fast 100 Jahren wird der Ortsteil Wellingen mit Wasser aus eigenen Quelle versorgt. Aufgrund eines Gutachten des Ing.-Büros WAVE GmbH ist die Eigenwasserversorgung nun in Gefahr.
 

   
   

Im Jahre 2003 tritt die neue Trinkwasserschutzverordnung in Kraft. Dadurch kommt auf die Gemeinde Notzingen der Bau einer besseren Wasseraufbereitungsanlage zu. Dies nahm der Gemeinderat zum Anlass die Eigenwasserversorgung im Ortsteil Wellingen durch das Ing.-Büro WAVE untersuchen zu lassen.

 

Das Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass die Wasserschüttung der Quellen eigentlich schon heute nicht mehr ausreichend ist. Dabei geht das Gutachten von folgenden Maximal-Werten aus:

 

Jahr Einwohner Max. Pro-Kopf-Bedarf Wasserverlust Tagesspitzenbedarf
2000 923 202 30 216
2010 1052 216 8 235
2020 1200 216 9 268

Diesem Tagesbedarf steht das folgende erforderliche Volumen entgegen:
Jahr Tagesspitzenbedarf Feuerlösch-Reserve vorhandenes Volumen Deckung
2000 216 96 100 -212
2010 235 96 100 -231
2020 268 96 100 -264
   
Dieses Gutachten bedeutet, das nicht nur eine neue Wasseraufbereitung und ein neuer Hochbehälter notwendig ist. Da das Wasser nicht ausreicht, muss auch zwingend ein Anschluss an die Landeswasserversorgung vorgenommen werden.

Im Klartext gibt es nun zwei Alternativen:

1. Eigenwasser + Landeswasserversorgung
Bau einer Ultrafiltrationsanlage
(Nanofiltration = Entkalkung)
300.000 €
(480.000 €)
Hochbehälter mit 350 qm Volumen 480.000 €
Anschluss an Landeswasser (Leitung) 280.000 €
Summe 1.060.000 €
(1.240.000 €)
 
2. nur Landeswasserversorgung  
Hochbehälter mit 350 qm Volumen 480.000 €
Anschluss an Landeswasser (Leitung) 280.000 €
Summe 760.000 €
 
   
Die Wasserpreise müssten demnach in Notzingen und Wellingen entweder um 0,46 € (Alternative 1) oder um 0,29 € (Alternative 2) angehoben werden.  
   
Eines ist klar: Eine eigene Wasserversorgung zu haben ist Gold wert. Vor allem dann, wenn man - wie in den letzten Tagen geschehen - sieht, wie abhängig man bei einer zentralen Wasserversorgung ist. Der Absturz der beiden Flugzeuge über dem Bodensee hätte bei einem unglücklicheren Verlauf leicht die Wasserreserve von Millionen von Menschen zunichte machen können.  
Eine eigene Wasserversorgung ist aber nur dann sinnvoll, wenn das Wasser ausreicht. "Man darf halt nicht Baden, wenn es mal brennt" - Aussage von GR Barz, CDU. Das ist auch keine Lösung.
 
 
Letztendlich hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, dass man zuerst untersuchen sollte, ob die Wasserschüttung der Quellen vermehrt werden kann. Dazu sollen Untersuchungen stattfinden.  
   
Fazit:
Wenn's Wasser für den Ortsteil Wellingen reicht, dann brauchen wir keinen Anschluss an die Landeswasserversorgung - dann sollten wir sogar eine gute Nanofiltrationsanlage mit Entkalkung bauen.
 
Wenn's Wasser aber nicht ausreicht, dann wird ein Vollanschluss an die Landeswasserversorgung kommen müssen. Denn für einen letztendlich noch verbleibenden Anteil von 30% eigenes Wasser, würde sich der Wasserpreis um fast 70% verteuern. Das kann niemand vermittelt werden.
 
 
   
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